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01.10.2019, Frankfurt am Main

 

Gute Aussichten für Elektromobilität.

Prognosen zufolge wird der Absatz von E-Autos in den kommenden Monaten und Jahren kräftig steigen. Die Bundesregierung fördert dies durch Steuererleichterungen in Milliardenhöhe.

Die Zulassungszahlen für E-Autos steigen und die Gesellschaft fordert mit Nachdruck mehr klimafreundliche Mobilität. Das sind gute Aussichten für die Elektromobilität, die die Bundesregierung nun mit Steuererleichterungen in Milliardenhöhe fördern will.

Die kürzlich stattgefundene IAA 2019 hat für viel Aufruhr gesorgt. Demonstranten auf dem Platz vor der Messehalle forderten ein sofortiges Ende von Verbrennungsmotoren, den Umstieg auf kleine sparsame Elektroautos und den Umbau der autogerechten zur fahrrad- und fußgängerfreundlichen Stadt.

Forderungen, die sich insbesondere an die Bundesregierung richten. Und tatsächlich: Die Regierung hat weitere entsprechende Maßnahmen ergriffen. So wurde der Umweltbonus gerade bis 2020 verlängert und das Kabinett hat nun auch Abschreibungen für Elektro-Lieferfahrzeuge und die Verlängerung des Steuerprivilegs für E-Dienstwagen verabschiedet. Dabei sind Sonderabschreibungen von 50 Prozent auf die Kaufkosten für Elektro-Lieferfahrzeuge möglich, die bis 2030 gelten sollen, ebenso wie die derzeitige Halbierung der Dienstwagenbesteuerung für E-Autos auf 0,5 Prozent vom Listenpreis. Bis 2030 sollen auch Fahrer von E-Autos bessergestellt werden, die ihre Wagen beim Arbeitgeber aufladen können. Der Wert des Stroms soll für sie steuerfrei bleiben.

Aktuelle Zahlen deuten ebenfalls auf eine Zunahme der Elektromobilität.
Prognosen zufolge wird der Absatz von E-Autos in den kommenden Monaten und Jahren kräftig steigen. Die Zulassungsstatistik des Kraftfahrbundesamtes zeigt: In den ersten sieben Monaten des Jahres 2019 wurden 37.000 Elektroautos in Deutschland angemeldet, das sind 187 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Hinzu kommen knapp 20.000 Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge.

Das gestiegene Interesse der Käufer könnte an der größeren Auswahl an Modellen liegen. Während Audi mit dem E-Tron und Daimler mit dem EQC preislich im Premium-Segment unterwegs sind, gibt es inzwischen etliche günstigere Modelle ausländischer Hersteller, wie der Renault Zoe, der mit 6.461 Stück die aktuelle Statistik der meistverkauften E-Autos anführt. Zudem wurde der Umweltbonus gerne in Anspruch genommen: Bis Ende Juli wurden beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle mehr als 130.000 Anträge gestellt, mehr als 30 Prozent davon erst im laufenden Jahr. Dabei wird der Umweltbonus seit Mitte 2016 ausgezahlt.

Bund sorgt bis 2025 für den Aufbau von öffentlichen Ladesäulen.
Die fehlende Infrastruktur ist – nachdem die meisten E-Autos bereits eine Reichweite von mehreren Hundert Kilometern haben – immer noch das größte Hindernis der Deutschen, ein E-Auto zu kaufen.

Die Zahl der Ladepunkte hat laut BDEW zwar zuletzt die 20.000-Marke überschritten. Vor einem Jahr waren es noch rund 13.500, ein Zuwachs von mehr als 50 Prozent. Für die aktuell zugelassenen E-Autos reiche diese Ladeinfrastruktur „vollkommen aus“, heißt es vom BDEW. Steigt jedoch auch die Zahl der E-Autos, wird es knapp. In Deutschland sollen deshalb bis 2030 insgesamt eine Million Ladepunkte zur Verfügung stehen.

Der Bund fördert den Aufbau von öffentlichen Ladesäulen bis 2025 und wird verbindlich regeln, dass an allen Tankstellen in Deutschland auch Ladepunkte angeboten werden. Zudem sollen Ladesäulen auf Kundenparkplätzen eingerichtet werden. Die meisten Ladevorgänge werden jedoch zuhause oder am Arbeitsplatz stattfinden. Daher wird die private und gewerbliche Ladeinfrastruktur ebenfalls durch eine Kaufprämie gefördert.

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