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16.05.24, Frankfurt am Main

Next Step: Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern

Ein wesentlicher Baustein für eine CO²-neutrale Zukunft ist das effiziente Heizen von Wohnhäusern. Altbauten stehen dabei ebenso im Fokus wie neu errichtete Gebäude. Energieberater wie Peter Paul Thoma verweisen darauf, dass auch Mehrfamilienhäuser den modernen Ansprüchen gerecht werden müssen. Was der Experte darüber hinaus zu diesem Thema sagt, lesen Sie im Beitrag und hören Sie im Mainova Podcast Energieimpulse Frankfurt.
 
Für das klimagerechte Heizen leistet die Wärmepumpe einen erheblichen Beitrag. Zwar benötigt sie im Betrieb elektrischen Strom, dennoch besitzt sie einen vielfach besseren Wirkungsgrad als eine konventionelle Öl- oder Gasheizung. Dementsprechend groß ist die Nachfrage, und das nicht nur bei kleinen Wohneinheiten. Laut Statistischem Bundesamt wurde im Jahr 2022 in 60,6 Prozent aller neu errichteten Ein- und Zweifamilienhäuser eine Wärmepumpe installiert. Bei Mehrfamilienhäusern (MFH) lag der Anteil mit 35,8 Prozent immerhin bei mehr als einem Drittel.
 
Warum besitzt nicht jedes MFH eine Wärmepumpe?

Im Mainova-Podcast steht Energieberater Peter Paul Thoma zu diesem aktuellen Thema Rede und Antwort. Dabei nennt der Fachmann verschiedene Gründe, warum sich die effiziente Heizung nicht flächendeckend durchgesetzt hat und auch in der Zukunft nicht das einzige Allheilmittel sein wird.
 
Zum einen weist der Fachmann auf die Probleme bei der Vorstellung des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) hin. Hier seien handwerkliche Fehler im Wirtschaftsministerium passiert. Und auch die mediale Berichterstattung hätte zu Unsicherheiten geführt. Manch einer habe sich deshalb noch für eine neue Öl- oder Gasheizung entschieden, obwohl diese Technologien aus guten Gründen als Auslaufmodelle gelten. Thoma nimmt Wirtschaftsminister Robert Habeck aber ein Stück weit in Schutz. So seien Ereignisse wie der russische Angriffskrieg auf die Ukraine nicht vorhersehbar gewesen – also auch nicht das Erfordernis, ad hoc ein neues Heizungsgesetz aus dem Hut zu zaubern.
 
Ein weiterer Punkt, auf den auch Peter Paul Thoma hinweist: Viele Altbauten bedürfen für die Installation einer Wärmepumpe erst einer umfassenden energetischen Sanierung. Diese reicht von der Fassadendämmung über die Erneuerung von Fenstern und Türen teilweise bis hin zum Austausch der Heizkörper, denn die sind für das neue System oft zu kleinflächig. Hier ist zunächst eine Entscheidung der Eigentümergemeinschaft beziehungsweise der Wohnungsbaugesellschaft notwendig. Anschließend heißt es meistens warten – denn die Fachunternehmen blicken auf gut gefüllte Auftragsbücher.
 
Auch die Anschaffung der Wärmepumpe für das MFH ist eine weitreichende Entscheidung. Große Systeme sind vergleichsweise teuer, kleine Anlagen für einzelne Eigentumswohnungen hingegen können schon aufgrund der Geräuschentwicklung nicht überall installiert werden. Manchmal fehlt es zudem schlicht am Platz für eine erforderliche Außeneinheit der Wärmepumpe(n).
 
Im Hinblick auf die Kosten ist Peter Paul Thoma allerdings optimistisch. So würde die Anschaffung vieler Wärmepumpen auch für MFHs staatlich gefördert. Außerdem verweist der Energieberater auf die kommunale Wärmeplanung, die in wenigen Jahren vorliegen muss. Diese sorge bei der Installation neuer Heizungen für Planungssicherheit.
 
Auch in der Zukunft braucht es verschiedene Systeme

Damit eine Wärmepumpe effizient arbeiten kann, muss ein Gebäude bestmöglich isoliert sein. Darüber hinaus ist die Vorlauftemperatur der Zentralheizung niedriger als bei Öl- oder Gasheizungen. Für angenehme Raumtemperaturen braucht es daher großformatige Heizkörper. In vielen MFHs sind dies Hindernisse, die eine Umstellung auf Wärmepumpen ausschließen. Hier könnte die Fernwärme ins Spiel kommen. Peter Paul Thoma schätzt, dass im Jahr 2040 bis zu 50 Prozent der Frankfurter Haushalte an das wachsende Netz angeschlossen werden können.
 
Ferner kann die Relevanz der Arbeit der Energieberater nicht oft genug betont werden. Thoma formuliert es im Podcast so: „Sprechen Sie mit Ihrem Steuerberater und mit Ihrem Energieberater!“ Und nicht ohne Stolz verweist er dabei auch auf alte Heizungssysteme: „Ich kann viele fahrende Anlagen so optimieren, dass sie sofort 20 Prozent effizienter werden!“ Wer würde da ablehnen, angesichts stetig steigender Energiekosten?

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